Die dunkle Seite des Universums

Die dunkle Seite des Universums

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Added by 1. Juni 2011


Von MACHO, WIMP und anderen Exoten des Himmels


Wir wissen heute, dass für unsere Instrumente nur etwa zehn Prozent der Materie im Universum sichtbar und damit nachweisbar sind. Der Rest von neunzig Prozent besteht aus für uns nicht beobachtbarer dunkler Materie und dunkler Energie. Der Lösung eines der großen Rätsel wollen Astrophysiker mit Weltraumsonden und erdgestützter Forschung näher kommen. Die Reportage von HYPERRAUM.TV stellt den Stand des heutigen Wissens vor.

Einem Teil dieser bisher unsichtbaren Masse kommen Astrophysiker dank verbesserter Technologien und Detektoren auf die Spur: nur extrem schwach strahlende oder gar dunkle Himmelskörper bevölkern das Universum offenbar in großer Zahl. Dazu gehören die noch hypothetischen miniaturisierten Schwarzen Löcher, aber auch die schon nachgewiesenen Braunen Zwerge und extraterrestrischen Planeten. Astrophysiker rechnen diese Objekte der Klasse der MACHO zu – also Massive Astrophysical Compact Halo Objects. Mit Hilfe des Microlensing-Effektes können diese Objekte aber zunehmend indirekt nachgewiesen werden: schiebt sich ihre Masse – von der Erde aus betrachtet – vor einen sichtbaren Stern, wirkt sie als Gravitationslinse. Eine eigene Forschungsrichtung der Astrophysik ist daraus erwachsen, die in letzter Zeit mit etlichen Entdeckungen, auch im Bereich der Exoplaneten, auf sich aufmerksam machte.

Bei den ebenfalls noch hypothetischen WIMP – für Weakly Interacting Massive Particles – handelt es sich um nur schwach wechselwirkende Elementarteilchen. Sie müssten den Raum in extrem großer Zahl bevölkern. Wie Neutrinos könnten sie Planeten wie alle Körper vollkommen ungestört durchqueren.

Noch spekulativer ist die sogenannte dunkle Energie. Aber auch sie hat eine konkrete Beobachtung zur Ursache: Seit etwa zwanzig Jahren wissen wir, dass die Expansionsgeschwindigkeit des Universums zunimmt. Diese Beobachtung widerspricht der Theorie des gängigen kosmologischen Standardmodells. Ihr zufolge sollte die Geschwindigkeit, mit der sich das Universum aufbläht, seit dem Urknall stetig abnehmen. Warum das nicht so ist, gehört heute noch zu den großen Rätseln der Astrophysik.


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6 Comments

  1. susanne
    susanne 20 Juni, 2012, 13:08

    Das Weltraumteleskop Euclid soll Aufklärung über dunkle Energie und dunkle Materie im Universum liefern. Der offizielle Startschuss für das Projekt der ESA ist gefallen – noch gibt es den Himmelspäher nur auf dem Papier, denn der Start wird erst 2019 sein. Euclid soll die Hälfte des gesamten Universums bis zu einer Entfernung von zehn Milliarden Lichtjahren kartieren. Mehr dazu bei der DLR hier http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-3987/

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