Masdar City: Strom statt Sprit

Masdar City: Strom statt Sprit

Like This Video 2 Redakteur
Added by 31. August 2010



Blaupause für die umweltfreundliche Stadt von morgen


Im Hinterland von Dubai entsteht derzeit die postmoderne Idealstadt des 21. Jahrhunderts: auto- und kohlendioxidfrei, statt dessen mit einem komplett neu konzipierten, elektrisch betriebenen Transportsystem im Untergrund. Strom kommt ausschließlich aus erneuerbaren Energien wie der Solarthermie, Abfall wird einem Recycling zugeführt und der Verbrauch an Rohstoffen intelligent gemanagt. Ob das Öko-Mammutprojekt auch unter dem Strich so klimaneutral ist, wird von manchen Kritikern allerdings bestritten. In Kürze wird das erste Gebäude der Zukunftsstadt Masdar City seine Tore öffnen. Mit einem Startkapital von 15 Milliarden Dollar ausgestattet, soll die Stadt dann ab 2016 rund 50.000 Menschen sowie 1500 Firmen und Institutionen auf einer Fläche von sechs Quadratkilometern qualitativ höchstwertigen Lebensraum bieten. Eine auf den ersten Blick erstaunliche Kehrtwendung. Denn bis heute eilt den hochtechnisierten Arabern der Vereinigten Arabischen Emirate nicht der Ruf ökologischer Vordenker voraus. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Energie ist in dieser ölfördernden Zone bis dato doppelt so hoch wie etwa in den USA. Aber um auch nach dem Versiegen der Ölquellen im globalen Energiemarkt tonangebend bleiben zu können, sammeln sie jetzt schon Know-how für das Szenario erneuerbarer Energien. Die in Masdar City vorgezeigte Umweltidylle ist derzeit nicht wirklich finanzierbar. So muss die Stadt die hohe Einsparung an Kohlendioxid über den in Kyoto verhandelten Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung auf dem Weltmarkt teuer weiter verkaufen.


© mce mediacomeurope GmbH 2010

2 Comments

  1. Michael
    Michael 27 Mai, 2015, 14:18

    Hello, wirklich interessant. Habe es mit Spannung gesehen und gehört.
    Doch als ich dann die letzten Sätze hörte, war mir klar, es handelt sich nur um ein „Abschreibungsobjekt“. Der Wille zur Klimaschonung steht nicht im Vordergrund.
    Eigentlich hätte ich da auch selbst drauf kommen müssen. Leute Verdummung im ganz großen Stil.
    Die deutschen Firmen kassieren bestimmt auch noch EU-Subventionen dafür, dass sie dort neue Produkte testen können.

  2. susanne
    susanne 28 Mai, 2015, 10:32

    …musste mir glatt die letzten Sätze noch mal anhören, da die Sendung doch einige Jahre alt ist. Ich finde das Konzept schon spannend, derzeit trägt sich eine derartige Lösung allerdings nicht selbst. Es ist wohl auch als „Gesamtkunstwerk“ zu gewaltig dimensioniert (manchmal ist weniger halt mehr…) und – das als private Randnotiz – außerdem im Land der Scheichs operativ falsch platziert. Aber da hat man für das Prestige-Objekt die Schuckschatulle halt doch ziemlich weit geöffnet. Inzwischen ist es auch sehr still um Masdar geworden, fliegen wird es nicht – trotzdem bleibe ich auch heute noch dabei: Es ist ein spannender Ansatz und Wert vorgestellt zu werden…
    die Redaktion

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